In der Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses informierte die Stadtverwaltung über eine Einschränkung der Betreuungszeiten in sechs städtischen Kitas. Die Betreuungszeiten sollen in diesen Kitas für alle Kinder um 45 Minuten verkürzt werden.
„Die kurzfristige Mitteilung stellt die arbeitenden Eltern vor enorme Herausforderungen. Während der Corona-Pandemie mussten Eltern schon lange harte Einschnitte in der Betreuungsleistung hinnehmen. Nun gehen die Einschnitte vor dem Hintergrund von Krankheiten und kurzsichtiger Personalplanung weiter. Der Ermäßigungsanspruch und die Erstattung der Gebühren für die entfallende Betreuung sind da nur ein geringer Trost“, kritisiert Lena Pütz, kinder- und jugendpolitische Sprecherin, sowie stellv. Vorsitzende der SPD-Fraktion Leverkusen.
„Ebenso ist es unverständlich warum die Betreuungsbedarfe der Eltern in den Kitas vorab nicht abgefragt wurden. So hätte man die Bedarfe poolen können und der Schaden für die Eltern wäre vermutlich geringer“, so Pütz weiter.
Der Personalmangel in den Kitas zeichnet sich schon länger ab. Betroffen sind dabei nicht nur die kommunalen Kitas, sondern auch die der freien Träger. „Bezogen auf die städtischen Kitas betrug der Stellenbesetzungsgrad am 01.12.2021 lediglich 92,3 Prozent. Das Problem ist also schon länger bekannt. Ich hätte daher erwartet, dass der zuständige Dezernent Marc Adomat schon früher Maßnahmen ergriffen hätte, um dem Personalmangel vorzubereiten und die Personalplanung zu verbessern“, fordert Lena Pütz.
„Im Wettbewerb um qualifiziertes Fachpersonal muss mehr gemacht werden. Um dem Personalmangel mittelfristig zu begegnen müssen wir aber besonders die Ausbildungskapazitäten erhöhen und junge Erzieher:innen an uns binden. Eine Übernahmegarantie nach der Ausbildung, sowie eine Ausweitung der Platzkapazitäten der praxisintegrierten Ausbildung (PIA) ist meines Erachtens zwingend notwendig“, so Lena Pütz abschließend.
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