Angst, Not und Wut machen sich alljährlich bei jungen Müttern und Vätern breit. Die Suche nach einem passenden Betreuungsplatz für ihr Kind wird begleitet von Sorgen und Angst. Denn viele Eltern wissen nicht, ob sie überhaupt einen Betreuungsplatz für ihr Kind an einer Kita bekommen. Durch die momentane Notlage ist vielen Eltern der Anspruch und die freie Auswahl auf einen Kitaplatz verwehrt. Dabei ist das so wichtig, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Der Rechtsanspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz muss eingehalten werden. Deswegen haben wir uns des Problems angenommen.
Chancen von Anfang an – Kitas in Leverkusen
Zu wenig Plätze
Mehr Plätze und Übergangslösungen
Um das Angebot an Betreuungsplätzen zu vergrößern, soll in die Planung jedes neu geplanten Baugebiets in der Stadt eine Kindertagesstätte aufgenommen werden. Aus Erfahrungen wird deutlich, dass neu geplante Wohnbebauung besonders für junge Familien attraktiv ist. Deswegen ist es hier wichtig entsprechende Betreuungsangebote mit einzuplanen, um ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen.
Um künftig frühzeitig auf die Entwicklung der Nachfrage nach Kitaplätzen reagieren zu können und um Eltern nicht erneut einer derartigen Notsituation ausliefern zu müssen bedarf es eines Entwicklungsplanes für die Bedarfe der kommenden Jahre. Es muss den Aspekten einer wachsenden Bevölkerung und veränderten Gesellschaftsstruktur Rechnung getragen werden. Das Problem des Engpasses an Plätzen wird man nur mit einem weiteren Neu- und Ausbau von Kindertagesstätten im gesamten Stadtgebiet lösen können.
Um kurzfristig Lösungen zu schaffen muss kreativ, schnell und unkonventionell gehandelt werden. So wäre es denkbar in Containern kurzfristig weitere Tagesstätten einzurichten.
Zeitgemäße Übermittagsbetreuung
Geteilte 35-Stunden-Plätze ohne Übermittagsbetreuung sind nicht mehr zeitgemäß. Die Übermittagsbetreuung muss verbessert werden und die und 35-Stunden-Block-Plätze ausgebaut werden, um den Eltern eine reale Chance zu geben Familie und Beruf miteinander zu kombinieren. Nur mit der freien Wahl und dem Anspruch auf einen Betreuungsplatz ist dies möglich. Oftmals wird Eltern ein Kindergartenplatz zwar zur Verfügung gestellt, allerdings nicht im Umfang ihrer Wunschbetreuungszeit. Das wollen wir ändern.
Kritik am „offenen Konzept“
Neben der Lösung des Platzproblems liegt uns die Qualität der Kitas am Herzen. Ein gutes pädagogisches Konzept und gut ausgebildete Erzieher/innen sind hierfür unerlässlich. Deswegen war uns die Überprüfung des „Offenen Konzepts“ besonders wichtig.
So erfuhren wir in unseren Sprechstunden von den Eltern, dass das „offene Konzept“ in den Kindertagesstätten nicht richtig funktioniert. Versäumnisse hinsichtlich der Aufsichtspflicht und der Hygiene wurden kritisiert. Zudem störte die Eltern die Abgabe ihrer Kinder an Rezeptionen. Die Befragungen der Eltern, der Erzieherinnen und Erzieher zum offenen Konzept, welche auf Grund unseres Antrages durchgeführt wurde, zeigt nun Wirkung. Das offene Konzept wird zukünftig nicht mehr umgesetzt. Vielmehr soll jede Kita die Möglichkeit haben ihr eigene pädagogisches Konzept zu entwickeln, natürlich im Rahmen der Grundlagen des Kinderbildungsgesetztes NRW. Wir finden, dass das eine gute Lösung ist, um die Wünsche der Eltern und die Erfahrungen der Erzieherinnen und Erzieher zu berücksichtigen.
Aktuelle Anträge
Bereits mit Beginn des Prozesses zur Entwicklung der westlichen Bahnstadt haben wir die Planung einer neuen Kindertagesstätte beantragt. So soll das neue Wohnviertel für junge Familien attraktiv werden und den Engpass an Plätzen entgegentreten.
Zudem wird auf unseren Antrag hin geprüft, ob eine Erweiterung der bestehenden Kita Auermühle zu einer großen Kindertagesstätte möglich ist. Dies würde weitere Plätze schaffen, die so dringend nötig sind.
Wir sind uns einig, es muss gehandelt werden! Der Rechtsanspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz muss eingehalten werden. Nur so können wir allen Kindern in Leverkusen von Anfang an die gleichen Chancen bieten.