„Die Debatten um das Heizungs- bzw. Gebäudeenergiegesetz haben viele Menschen verunsichert. Mit dem Wärmeplanungsgesetz kommt nun Ordnung in die Sache. Auch wir in Leverkusen sind zur Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Wir schaffen damit eine möglichst hohe Planungssicherheit beim Thema nachhaltige Energieumrüstung, Heizungssanierung und Anschluss an Wärmenetze.“, erläutert Milanie Kreutz, Vorsitzende der SPD-Fraktion Leverkusen.
Die Planung der Wärmenetze muss nun schnell vorangetrieben werden, um den Menschen mehr Sicherheit für die Zukunft zu geben. Im Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt hat unser Antrag dafür nun die erste Hürde genommen. „Die im Ausschuss gestellten Änderungsanträge von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ergeben nur wenig Sinn und bringen für die Bürgerinnen und Bürger keine Vorteile.“, ergänzt Milanie Kreutz.
Sofern der Antrag auch in der Ratssitzung am 11. Dezember eine Mehrheit findet, werden die Stadtverwaltung, EVL und AVEA mit der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung beauftragt.
Kooperation mit dem CHEMPARK
„Wir streben darüber hinaus eine partnerschaftliche Kooperation mit der Currenta als Betreiber des Leverkusener CHEMPARK an. Schon jetzt ist der CHEMPARK der größte Wärmeproduzent in der Stadt. Currenta setzt dabei aktiv auf Nachhaltigkeit und produziert in Zukunft Energie mit Wasserstoff, zirkulärer Wasserverwendung, erneuerbaren Energien und Wärmepumpen. Wir wollen prüfen, ob die regenerative Energie nicht nur an die im CHEMPARK angesiedelten Unternehmen, sondern auch an die Stadt und EVL zur Weitergabe an private Endverbraucher geliefert werden kann.“, so Milanie Kreutz.
Weg zur klimaneutralen Energie
„Wir müssen die Leverkusener Bevölkerung und die Unternehmen und Betriebe in Sachen Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung mitnehmen und umsetzbare Lösungen schaffen. Nur so kann man Akzeptanz erzeugen und gleichzeitig die Ziele für ein klimaneutrales Leverkusen und eine klimaneutrale Energieversorgung in Leverkusen bis 2033 zu erreichen.“, fährt die Fraktionsvorsitzende fort.
Durch die Wärmeplanung wird deutlich wo in Zukunft Nah- und Fernwärmenetze aufgebaut werden können. Grundstückseigentümer:innen können dann entscheiden, ob sie an diese Netze angeschlossen werden, oder eine eigen klimaneutrale Heizung einbauen wollen. Eigentümer und Eigentümerinnen, deren Grundstücke nicht an ein solches Wärmenetz angeschlossen werden können, können sich dann frühzeitig auf eine nachhaltige Sanierung einstellen und – mit entsprechenden Fördermitteln – ihre Heizung umrüsten.
„Es ist schwer vorherzusehen, welche Kosten für den Aufbau der öffentlichen Infrastruktur und der privaten Heizungsanlagen zu stemmen sein werden. Das Bundeswirtschaftsministerium geht im Gebäudeenergiegesetzes davon aus, dass Bürgerinnen und Bürger bis 2028 jährlich mehr als neun Milliarden Euro in die Hand nehmen müssen, um klimafreundlicher zu heizen. Dem stünden aber zugleich Einsparungen in Höhe von rund 11 Milliarden Euro gegenüber, rechnet das Ministerium, weil Öl und Erdgas in den kommenden Jahren absehbar teurer werden.“, verdeutlicht Milanie Kreutz.
Herausforderung und Chance
Die Auswirkungen des Klimawandels und die Unsicherheiten am Energiemarkt zeigen auf, dass die Wärmeerzeugung in Deutschland klimaneutral und regenerativ werden muss. Das bedeutet also ohne fossile Energieträger.
„Dieser Transformationsprozess ist nicht von heute auf Morgen umsetzbar, aber es ist wichtig sich unter Zuhilfenahme und Begleitung der wichtigsten Akteure bereits jetzt auf dem Weg zu machen und dabei die Bewohnerinnen und Bewohner Leverkusens mitzunehmen.“ betont Milanie Kreutz abschließend.
Lesen Sie hier den AntragBildnachweis: netsay / photocase.de