„Wir befürworten den aktuellen Regionalplan-Entwurf und die Stellungnahme der Stadt Leverkusen. Der Entwurf ist gut durchdacht und für Leverkusen ausgewogen. Unsere Stadt wächst, es braucht neuen Wohnraum und somit neue Besiedelungsgebiete. Aber nicht auf Kosten der Umwelt und schon gar nicht in Gebieten, die vom Hochwasser gefährdet sind“, sind sich Lena Pütz, baupolitische Sprecherin und Dirk Löb als umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion einig.
In dem neuen Entwurf wurde gegenüber dem aktuell rechtskräftigen Regionalplan eine Fläche von 42 Hektar der möglichen Siedlungsgebiete in Leverkusen zurückgenommen. Diese bleiben somit unberührt. Zum größten Teil liegen diese in Gebieten, die vom Hochwasser gefährdet sind. „Diese Flächen zu schützen, machte uns vor knapp einem Jahr das Starkregenereignis und die darauffolgende Flut besonders deutlich. Leverkusen wurde stark getroffen und hier gilt es, die Flächen nicht weiter zu versiegeln“, so Löb weiter.
Zudem hat die Verwaltung der Stadt Leverkusen die Flächen, die bisher für den Siedlungsbau vorgesehen waren, einer Umweltprüfung unterzogen. Dabei wurden drei Gebiete identifiziert, bei denen eine mögliche Bebauung Auswirkungen auf die Umwelt hätte. „Die Stadt hat proaktiv weitere 34 ha Flächen zurückgezogen. Insgesamt wurden so 72 ha der sogenannten allgemeinen Siedlungsbereiche zurückgenommen. Das entspricht der Größe von 100 Fußballfeldern!“, fasst Lena Pütz zusammen.
Es bleiben zukünftig mehr Flächen unberührt als aktuell vorgesehen. Die im Plan eingezeichneten Siedlungsgebiete stellen lediglich eine Möglichkeit für zukünftige Bebauungen dar. Ob eine im Regionalplan vorgeschlagene Fläche am Ende tatsächlich bebaut werden kann und wird, muss von nachgelagerten Planungsstellen geprüft und genehmigt werden.
Kritische Stimmen, die der Stadtverwaltung Intransparenz in dieser Sache vorwerfen, können besänftigt werden: Der Entwurf des Regionalplans liegt seit Anfang Februar im Internet offen zur Einsicht. Interessierte Bürger:innen können noch bis 31. August 2022 mögliche Einsprüche gegen die im Regionalplanentwurf dargestellten Entwicklungsoptionen einlegen.
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