Seit Bekanntwerden der Pläne war es immer wieder in der Presse: Die neue Siedlung Mathildenhof – östlich Bohofsweg. Und fast durchweg war dieses mediale Echo negativ. Insbesondere bei den direkt betroffenen Anwohnern wurde dem Projekt mit Ablehnung begegnet, denn: Die Siedlung birgt große Risiken für unser Stadtklima.
„Die Fläche auf der die Siedlung geplant ist, ist eine Frischluftdurchzugsfläche bzw. Frisch- und Kaltluftentstehungsfläche. Zusammen mit der Anbindung an die vor allem östlich angrenzen Freiflächen gleicher Art ist dem Gebiet laut der Stadtverwaltung eine hohe stadtklimatisch-lufthygienische Bedeutung beizumessen. Die geplante Bebauung würde genau diese Funktion beeinträchtigen und einen negativen Einfluss auf das Stadtklima mit sich ziehen“, erklärt Sven Tahiri, baupolitischer Sprecher.
„Auch wenn wir in Leverkusen mit Blick auf die kommende Bevölkerungsentwicklung immer mehr Wohnraum benötigen, können wir vor dem Hintergrund des zuletzt ausgerufenen Klimanotstands kein für unser Stadtklima so nachteiliges Bauprojekt durchführen“, ergänzt Dirk Löb, umweltpolitischer Sprecher
Deswegen fordern wir an dieser Stelle den Stopp des Aufstellungsverfahrens zum Bebauungsplan Mathildenhof – östlich Bohofsweg. „Gleichzeitig möchten wir aber betonen, dass die geplante Bauweise nach höchsten ökologischen Standard richtungsweisend war. Jedoch müssen wir die immer knapper werdenden Flächen in unserer Stadt nachhaltiger nutzen. Die geplante klassische Eigenheimsiedlungen mit einem hohen Flächenverbrauch und verhältnismäßig wenig und besonders teurem Wohnraum lieferte nicht die notwendige Nachhaltigkeit. Geringer Platzverbrauch, eine ökologische Bauweise und bezahlbarer Wohnraum in Geschossbauweise ist der Grundstock einer modernen und nachhaltigen urbanen Stadtentwicklung. Diese muss mit einer vernetzten Mobilität, fußläufiger Nahversorgung und einer sozialen Infrastruktur durch Kitas verbunden werden. Dies ist genau die Art von zukunftsgerichteter und nachhaltiger Stadtplanung, die wir in Leverkusen brauchen. Bei einer Abwägung mit den negativen Folgen für unser ohnehin stark belastetes Stadtklima kann am Bohofsweg kein Platz für das geplante Bauprojekt sein“, verdeutlicht Sven Tahiri.
Lesen Sie hier den AntragBildnachweis: mathesch / photocase.de