Leverkusens Zukunft wird stark durch den Um- und Ausbau der Infrastruktur bestimmt sein. Mobilität und Verkehr sind daher die Themen, die die Stadt und seine Einwohner*innen beschäftigen. Jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um für die durch marode innerstädtische Infrastruktur und extreme Verkehrsbelastung geschädigte Bevölkerung Verbesserung herbeizuführen, ist eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahrzehnte.
Auslaufmodell Autoverkehr
Daher ist es wichtig, sich jetzt auf ganzheitliche Lösungen zu konzentrieren. Die müssen nachhaltig sein und am Ende des Tages unsere Stadt und damit auch uns selbst entlasten.
Immer mehr Menschen erkennen, dass der individuelle Autoverkehr nicht mehr zeitgemäß ist. Damit aber die Gesellschaft Fortschritte erzielt, dem Klimawandel entgegengewirkt wird und die Straßen entlastet werden, müssen wir tragfähige und sinnvolle Alternativen anbieten.
Alternative Fahrrad
Das Radwegenetz muss weiter ausgebaut werden. Die Entwicklungen auf dem E-Bike-Markt machen immer größere Fortschritte. Das Rad wird für viele Menschen (wieder) zu einer echten und erschwinglichen Alternative fürs Auto. Die Kommunen müssen dafür Sorge tragen, dass diese Entwicklung nicht einreißt. Ein gutes Radwegenetz, Ladestationen, Fahrradboxen an Bahnhöfen müssen Standard sein. Ein funktionierendes Sharingsystem -Fahrrad wie Auto- trägt ebenfalls dazu bei, den Individualverkehr abzubauen. Diese Angebote müssen selbstverständlich leicht zugänglich und erschwinglich sein, das heißt beispielsweise mit dem Smartphone abrufbar und bezahlbar sein. Im Idealfall eine App für Alles. Der Markt darf hier gern kreativ sein.
ÖPNV – bezahlbar, pünktlich und schnell
Fragt man die Leverkusener*innen nach ihren Wünschen zum ÖPNV, hört man: gute und enge Taktung, ordentliche Wartemöglichkeiten, ausreichende Kapazitäten und vor allem bezahlbar. Wollen wir mehr Menschen vom Auto hin zum Bus bewegen, so müssen wir die Preispolitik des Verkehrsverbundes hinterfragen und ganz klar Stellung beziehen. Wir brauchen attraktive Angebote für Menschen, die sich nur innerstädtisch bewegen wollen, ebenso wie für Pendler, die die Nachbarstädte erreichen müssen. Ein gutes Vorbild ist Wien, dort gibt es das 365€ Ticket für den Nahverkehr!
Damit die kommenden Generationen ganz selbstverständlich den ÖPNV nutzen, brauchen wir ein Ticket für alle unsere Schüler*innen, Student*innen und Azubis! Und das Ticket muss uneingeschränkt nutzbar sein. Es muss der politische Wille sein, die nächste Generation positiv auf den ÖPNV zu prägen. Dies ist eine Investition in unsere Zukunft!
Und es bleibt dabei: steht der Bus mit allen anderen im innerstädtischen Stau, wird ihn niemand nutzen! Daher braucht unser ÖPNV Vorrang vor dem Individualverkehr um attraktiv zu werden. Die Busspur auf der Burscheider Straße ist ein gelungenes Beispiel, wie solch ein Vorrang im Stadtgebiet umsetzbar ist, wenn der politische Wille da ist! Andere Großstädte sind Leverkusen im wahrsten Sinne des Wortes hier meilenweit voraus.
Wir brauchen Veränderung – und Veränderung braucht Mut!
Eine Stadt wie Oslo macht es vor. Sie investiert in ihre Infrastruktur, den ÖPNV und entlastet damit die Innenstadt. Ein autofreies Zentrum ist das Ziel und muss es auch für Leverkusen sein. Leverkusen ist keine historisch gewachsene Stadt mit einem Kern, sondern ein Zusammenschluss mehrerer ehemaliger Gemeinden mit bis heute vorhandenem Stadtteilzentrum. Das merkt man nicht nur am Lebensgefühl der Opladener, Schlebuscher oder Wiesdorfer, sondern auch an unserer Verkehrsinfrastruktur. Das ist Herausforderung und Chance zugleich. Denn auch wenn Leverkusen durch Schnellstraßen zerschnitten ist. Hier könnte ein Anfang mit separate Busspuren und mehr Radwegen gemacht werden. Der Platz ist vorhanden.
Sicher bedarf das einer mutigen Verkehrsplanung. Doch der Umwelt und der Menschen zuliebe, die sich hier individuell, sicher und umweltbewusst bewegen wollen, braucht es Mut! Und es braucht endlich den politischen Willen zur Veränderung. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das neue Konzept unseres Oberbürgermeisters Uwe Richrath zum Central Park. Meinen Blog-Beitrag vom Central Park findest du hier.
Lasst uns mutig sein, denn den Mutigen gehört bekanntlich die Welt! In diesem Sinne: bleibt politisch!
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Parteivorsitzende der SPD-Leverkusen Aylin Doğan