Ein Beitrag von Marco Sahler:
Bereits im Vorwort des von 2019 bis 2023 gültigen Gleichstellungsplan der Stadt Leverkusen lässt erkennen, dass ein zentrales und wichtiges Thema die Gleichstellung von Frauen und Männern beinhaltet, leider nur Frauen und Männer. Somit wird ein großer Teil unserer Community ausgegrenzt. Hier stellt sich ganz klar die Frage: „Was können wir machen um queere Themen in unserer Stadt mehr Beachtung zu schenken?“
Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und genderqueere sollten als ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft angesehen werden. Sie sind in erster Linie Menschen mit alterstypischen Lebensstilen, Wünschen und Zielen. Hierzu zählen sowohl die Angst- und Diskriminierungsfreie Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und dass genauso geführte Leben bis ins Alter.
Öffentlichkeit schaffen
Die Öffentlichkeitsarbeit für die Belange unserer Communities ist eine zentrale Aufgabe: um Politik und Gesellschaft für LSBTIQ* Lebensrealitäten zu sensibilisieren, Sichtbarkeit für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt zu stärken und Akzeptanz auszubauen.
Dies sollte bereits mit der Entwicklung der Persönlichkeit und Kompetenzen beginnen, die Bewältigung von Anforderungen in Schule, Ausbildung und Studium berücksichtigen und die Pflege von Freundschaften, Partnerschaften und die gesellschaftliche Selbstpositionierung stärken.
Selbstbestimmt und diskriminierungsfrei Leben
Dafür benötigen wir passende Unterstützungsangebote, die dabei helfen die Akzeptanz zu stärken. Einerseits hat es in verschiedenen Teilen unserer Gesellschaft an Selbstverständlichkeit gewonnen lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* oder queer zu sein, andererseits ist es an vielen Stellen noch sehr kompliziert. So gibt es in vielen Formularen nur die Auswahl 2 stereotyper binärer Geschlechter und bringt viele Mitglieder unserer Community in unangenehme Erklärungssituationen mit einem im „Worst Case“ möglichen Zwangsouting und dass bei einer täglichen Handlung.
„coming-out“ bzw. „out of the closet”
Wörtlich übersetzt heißt coming-out „herauskommen“. Dabei ist gemeint, mit der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch wenn es sich um einen englischen Ausspruch handelt, so wird im englischen der Ausspruch „out oft he closet“, also „aus dem Schrank“ genutzt. Dabei steht der Schrank symbolisiert für das Enge und Eingesperrt sein in den heterosexuellen Normen unserer Gesellschaft, in der das binäre Geschlechtermodell (Mann, Frau) oft als dass einzig mögliche Lebens- und Liebensmodelle betrachtet wird.
Mit Coming-out ist der Prozess gemeint, den Menschen selbstbestimmt und in selbst gewählten Schritten gehen. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Outing, das meist gegen ihren Willen von Dritten initiiert wird.
SPDqueer
Jeder Mensch soll sein Leben selbstbestimmt entfalten können. Dafür machen wir uns stark! Gemeinsam. Jeden Tag aufs Neue.