Es ist in aller Munde – der Autobahnausbau in und um Leverkusen ist ein Thema, was seine Wellen längst über die Stadtgrenzen hinausgeschlagen hat. Die Voruntersuchung des Ausbaus befindet sich im Stadium der Variantenauswahl. Dafür hat Straßen.NRW verschiedene Varianten vorgestellt. Präferierte Variante der Landesbehörde ist die oberirdische Verbreiterung der A3 an jetziger Stelle.
Kostengünstige Variante vs. Schutzgut Mensch
Diese Variante ist zwar die günstige, stellt jedoch den mit Abstand größten Eingriff in Wohnflächenbebauung und damit den größten Verlust von Wohnflächen mit gegebenenfalls langwierigen Enteignungsverfahren, sowie die schwerste Lärmbelastung und den höchsten Luftverschmutzungsgrad durch Feinstaub und Stickoxid im Stadtgebiet für die dann verbliebenen Anwohner dar.
Die Sachlage stellt die grundlegende Problematik bei sämtlichen Autobahnausbauvorhaben dar: Es wird der Kostenfaktor dem Schutzgut Mensch gegenübergestellt. Im Leverkusener Fall steht die Kostenersparnis jedoch in keinem Verhältnis zum Eingriff in Wohnbebauung, Lärm- und Schadstoffbelastung für die Anwohner. Zumal es Alternativen gibt, die auf diese Faktoren Rücksicht nehmen.
Ein Durchgangstunnel für die A 3
Eine solche Alternative stellt die Lösung „Durchgangstunnel A3“ dar. Die Variante sieht zwar die höchsten Investitionskosten vor, hat aber auch die mit Abstand günstigste Bewertung beim Eingriff in Wohngebiete, die geringste Beeinträchtigung des FFH-Gebiets „Dhünn und Eigenbach“, weist eine ausreichende Leistungsfähigkeit von A 1, A 3 und dem Autobahnkreuz auf, hat eine günstige Baubarkeit, sowie keine baulich bedingten Sperrungen im Kreuz, da der Tunnelbau im Schildvortrieb erfolgen würde. Weiterhin weist die Tunnelvariante A3 den besten Lärm- und Immissionsschutz auf. Durch Luftreinigungsanlagen im Tunnel würde die Schadstoffbelastung auf unsere Umwelt und unsere Stadt auf ein Minimum reduziert werden.
Wie sehen die Ausbauvarianten genau aus? Und welche Häuser müssen abgerissen werden?
Die dazugehörigen Pläne lassen sich auch bereits einsehen. Dennoch ist die konkrete Umsetzung dieser Pläne nur schwer zu greifen und insbesondere zu visualisieren. Getreu nach dem Sprichwort „Bilder sagen mehr als tausend Worte“ wollen wir uns genau das nun zu eigen machen: Wir fordern die Stadt Leverkusen auf, eine Visualisierung in Videoform zu produzieren und zu veröffentlichen, die mithilfe von Drohnen- und/oder Satellitenaufnahmen ein Modell der Autobahnausbauarbeiten und des fertigen Projekts in die Aufnahmen hineinprojiziert. Wichtig wäre dabei insbesondere natürlich die Darstellung der oberirdischen Folgen für unsere Bürgerinnen und Bürger: Welche Häuser und Grundstücke sind davon betroffen? Wie wird die Autobahn durch den Ausbau verbreitert? Wo beginnt und endet der Tunnel?
Denn: Bei einem so wichtigen Projekt wie dem Autobahnausbau muss in die Zukunft gedacht werden. Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist integraler Bestandteil eines modernen Wirtschaftsstandortes und unabdingbar, um unser Bundesland als Standort langfristig attraktiv zu machen.
Die Visualisierung wird dazu beitragen, die richtige und zukunftsfähige Entscheidung bei der Frage zum A3-Ausbau zu treffen und sorgt für Nachvollziehbarkeit und Transparenz beim Auswahlverfahren.
Lesen Sie hier den Antrag