Einen hochinteressanten Nachmittag erlebten die älteren Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten der SPD Leverkusen bei ihrer Juli-Versammlung. Stephan Giesler von der Suchthilfe gGmbH Leverkusen informierte die Anwesenden sehr kompetent und emphatisch über das differenzierte Leverkusener Suchthilfesystem, in dem Betroffene, Suchtgefährdete und Angehörige Hilfen finden können.
Gesellschafter der Leverkusener Suchthilfe gGmbH sind zu gleichen Teilen die Stadt Leverkusen und der evangelische Kirchenkreis Leverkusen, zu dem auch Burscheid, Langenfeld, Leichlingen und Monheim gehören.
Sei es Alkohol, Medikamente, illegale Drogen, Glückspiel, problematische Mediennutzung, Essstörungen oder andere Verhaltenssüchte – die fast 40 Mitarbeitenden der Suchthilfe leisten Prävention, Beratung, Hilfestellung, Behandlung und – im besten Fall – Eingliederung von Suchtkranken. Ihr Ziel ist es, sie dabei zu unterstützen, in ein selbstständiges und erfülltes Leben zurückzukehren, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.
Stephan Giesler sprach insbesondere fünf Handlungsfelder an:
Die Fachstelle für Suchtvorbeugung/“Vernetzt für Kids“ leistet insbesondere Vorbeugung durch Schulungen in Betrieben und Schulen.
Beim Angebot der Suchtberatung stehen Fragen, wie der Suchtmittelkonsum einzuordnen ist, welche Möglichkeiten und Unterstützungsangebote es gibt sowie die Entwicklung von persönlichen Lösungswegen im Vordergrund.
In der Drogenhilfe richten sich die Angebote an Konsumierende und deren Angehörige. Sie umfassen Beratung zu riskanten/abhängigen Konsummustern, Vermittlung in eine stationäre Entzugs- oder Entwöhnungsbehandlung, Begleitung bei Behördengängen oder zu Gerichtsterminen und Angehörigenberatung.
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist Ansprechpartner für alle Personen mit einer Suchterkrankung, bei denen die Folgen der Abhängigkeit deutlich sichtbar sind und Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie nicht in der Lage sind, eigenständig Hilfen in Anspruch zu nehmen. Das kann im Einzelfall bis zur Zwangsunterbringung nach dem Psychisch Kranken Gesetz führen.
Schließlich ist Betreutes Wohnen ein Angebot an suchtmittelabhängige sowie aktuell suchtmittelfrei lebende Menschen aus Leverkusen mit dem Ziel, selbständiges Wohnen und Leben zu fördern und zu sichern, wobei die Betreuung überwiegend in Form von Hausbesuchen erfolgt.
Das 6. Handlungsfeld Ambulante Rehabilitation Sucht musste Ende Juni 2025 leider eingestellt werden, weil die vom Kostenträger geforderten personellen Voraussetzungen bei der Suchthilfe gGmbh nicht mehr vorliegen.
Nach einigen wenigen Verständnisfragen aus der Versammlung und nach langanhaltendem Schlussapplaus für einen überaus interessanten Vortrag fand AG 60plus-Chef Dr. Hans Klose passende Schlussworte:
„Bei der Suchthilfe Leverkusen wird auf hohem Niveau eine Arbeit geleistet, die mit Geld überhaupt nicht zu bezahlen ist. Ein Segen für die Stadt Leverkusen, für alle Bürgerinnen und Bürger und insbesondere für die Personen mit einer Suchtproblematik, die sich vertrauensvoll an die Suchthilfe wenden können. Unsere aufrichtige Wertschätzung gilt dem gesamten Team, dem wir weiterhin die notwendige Energie für diese schwere Aufgabe wünschen“.