Umweltschutz mit Herz und Hirn
14. März 2020, Spanien: Erstmals im Jahr 2020 erreichen die Temperaturen 32 Grad Celsius, so früh wie noch nie.
März 2020, irgendwo in Deutschland: Die ersten eröffnen die Poolsaison.
April 2020, Nordrhein-Westfalen: Die Niederschlagsmenge liegt bei weniger als 10% des Solls.
Bauern fürchten um ihre Ernten.
Altersheime erwarten wieder höhere Sterberaten aufgrund extremer Hitze.
Wir haben ein Problem!
Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen, der menschliche Anteil daran steht fest.
Brauchen wir alternative Antriebe für Busse, LKWs, PKWs, Flugzeuge und Schiffe? Ja!
Muss es der Elektroantrieb sein? Nein, es darf keine Denkverbote geben. Deutschland ist weltweit für herausragende Ingenieure und Forschung bekannt, nutzen wir das. Viele Unternehmen forschen bereits an Wasserstoff- und E-Autos.
Kann unsere Wirtschaft das Problem ohne Hilfe lösen? Vielleicht. Sollen wir das Risiko eingehen? Nein. Der Staat muss klare Ziele vorgeben und Hilfestellungen anbieten.
Es muss sich aber auch jeder selbst fragen: „Was kann ich tun?“
Das tun wir
Gerade in einer Stadt wie Leverkusen, in der die meisten Dinge innerhalb von 5 Kilometern zu erreichen sind, ist es nicht nötig, immer das Auto zu nehmen. Vieles ist auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Weiterhin gibt es beispielsweise am Bahnhof Opladen Fahrradboxen. In denen können Fahrräder sicher weggeschlossen werden. So erleichtern wir eine angenehmere Nutzung des ÖPNV.
Was kann man machen, wenn man kein eigenes Fahrrad besitzt? Für solche Fälle hat die Stadt Leverkusen bereits vorgesorgt. Es gibt in der ganzen Stadt verteilt Leihräder der Wupsi.
In den vergangenen Jahren ist bereits viel für den Umweltschutz erreicht worden. So ist in Leverkusen auf Drängen der SPD ein Klimaschutzkonzept beschlossen worden, es wurde ein Luftreinhalteplan erstellt. Und im Rahmen des Leitbilds grün sind zahlreiche weitere Maßnahmen zum Umweltschutz hinzugefügt worden.
Rot macht Grün
Allerdings, Leverkusen kann mehr.
Durch die Abstandsreglungen zu Wohnhäusern, auf die CDU und CSU bestehen, ist der Einsatz von Windrädern in Leverkusen nicht mehr möglich. Doch daran muss man nicht verzweifeln.
Leverkusen bietet viel Potential für die Nutzung von Solaranlagen. Diese Chance müssen wir ergreifen und Leverkusen flächendeckend mit Solaranlagen ausstatten. Das tut keinem weh und nutzt bisher brachliegende Flächen.
Neubauten müssen im „Passivhaus-Stil“ errichtet werden. Das bedeutet unter anderem die Ausrichtung der Gebäude nach Süden sowie den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen. Bei Neu- und Umbauten sollte darauf geachtet werden, inwieweit eine Begrünung von Fassaden und Dächern möglich ist.
Klimaschutz ist nicht nur Umweltschutz, es ist auch Artenschutz. Seit Jahren erfahren wir einen massiven Rückgang der Insektenpopulation. Nun gut, wenn man auf der Autobahn fährt, muss man nicht mehr ganz so häufig die Fensterscheiben sauber machen. Allerdings geht es auch der Biene an den Kragen.
Daher müssen wir die wenigen Grünflächen, die wir noch haben, schützen und dort gegebenenfalls Wildblumen säen. Darüber hinaus ist es auch für uns als Mensch wichtig, Grünflächen zu bewahren. Denn zwischen Stein, Beton und Asphalt heizt es schnell auf und kühlt sich nachts nur langsam ab. Die Zukunft heißt nun einmal Rekordsommer. Darauf sollten wir uns einstellen!
Es hilft alles nichts, kein Jammern und kein Klagen. Jetzt ist konsequentes Handeln gefragt. Mit Herz und Hirn.
Max Haacke