Aufwachsen in Leverkusen
Kinderarmut bekämpfen!
Wir wollen frühe Hilfen in Leverkusen weiter ausbauen und finanziell schwachen Familien passende Beratungs- und Freizeitangebote zur Verfügung stellen. Mit dem Projekt „Chancenreich“ als ein Netzwerk der Frühen Hilfen wollen wir Familien mit Neugeborenen bis zum dritten Lebensjahr unterstützen. Das Projekt soll ein Bonusprogramm beinhalten, bei dem Eltern bei Erreichen von sogenannten „Meilensteinen“ einen Bonus über den Projektzeitraum von 3 Jahren erhalten können. Dafür sind unter anderem die Teilnahme an einem kostenlosen Eltern-Kind- oder Elternkompetenzkurs, die Inanspruchnahme der U-Termine bei einem Kinderarzt, ein Besuch der Familienbesucherin sowie eine verbindliche Anmeldung in einer Kindertagesstätte Voraussetzung. Durch das Bonusprogramm soll das Projekt möglichst attraktiv und niedrigschwellig sein. Um Kinderarmut vorzubeugen und zu verhindern, dass Jugendliche auf die schiefe Bahn geraten, müssen wir mit allen AkteurInnen der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Gemeinsam mit dem Netzwerk Kinderarmut wollen wir einen Plan aufstellen, wie wir die Ursachen von Kinderarmut bekämpfen und ihre Folgen abmildern können. So fordern wir auf Bundesebene, dass Kinder ihr Gehalt aus kleinen Jobs komplett behalten dürfen, auch wenn sie in einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft leben. Auch Kinder, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind und jetzt voraussichtlich hierbleiben werden, müssen von uns gefördert werden. Wie alle Kinder und Jugendlichen benötigen sie ein gutes Wohnumfeld. Zudem müssen sie in unser Schulsystem integriert und von gut ausgebildeten LehrerInnen dabei unterstützt werden, die deutsche Sprache zu erlernen.
Kita und Tagespflege – ein guter Start ins Leben
Wir wollen für eine auskömmliche Anzahl an Kita-Plätzen sorgen. Kitas müssen bei jeder weiteren Quartiersentwicklung verstärkt berücksichtigt werden. Und sie müssen, ebenso wie Tagespflegeeinrichtungen, bedarfsgerecht ausgebaut werden. Wir wollen, dass alle Kita-Plätze in die Plattform zur Online-Vergabe eingearbeitet werden und dass ihre Nutzung optimiert wird.
Wir streben die Variation verschiedener Konzepte an, auch in einzelnen Stadtteilen. Dadurch können Kinder in der Nähe ihres Wohnortes in die Kita gehen – kurze Wege für kurze Beine! Wir fordern als SozialdemokratInnen kostenfreie Kita-Plätze und bezahlbares, ausgewogenes und gesundes Mittagsessen für unsere Kinder. Die Betreuungszeiten müssen an die Bedürfnisse der Eltern angepasst werden; dies bedeutet, dass zumindest einzelne Kitas auch in den Morgen- und Abendstunden Betreuung anbieten.
Schule – der Lernort als Lebensort
Wir setzen uns auch in Leverkusen für die Ausweitung des Gebundenen Ganztags ein. Neben der für den Unterricht relevanten Infrastruktur fordern wir deshalb auch die Ausstattung mit Freizeitmöglichkeiten wie Spielgeräten und Ruheräumen, um das Konzept von Schule als Lern- und Lebensort zu verwirklichen, sowie eine verbesserte Ausstattung der Turnhallen.
Wir befürworten Ganztagssysteme, die sicherstellen, dass alle Kinder optimal betreut werden, aber nach wie vor ihren Interessen nachgehen können. Um dies zu erreichen, möchten wir Kooperationen der Schulen mit Vereinen, Jugendgruppen, Musikschulen und lokalen Angeboten wie dem NaturGut Ophoven fördern.
Im Ganztagsbetrieb müssen SchülerInnen zudem Zugang zu einem bezahlbaren, gesunden und leckeren Mensaessen erhalten, wobei hier auch auf nachhaltige Zutaten geachtet werden sollte. Da Leverkusen eine Fair-Trade-Stadt ist, wollen wir in Schulen anregen, dass in Cafeterien fair gehandelte Snacks angeboten werden. Zudem wollen wir die möglichen Synergien zwischen Kitas und Schulen bei der Ganztagsversorgung unserer Kinder ausschöpfen.
Wir brauchen ein Investitionsprogramm für unsere Schulen, um die Gebäude und die technische Ausstattung auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Barrierefreiheit muss in Leverkusener Schulen eine Selbstverständlichkeit werden. Darüber hinaus wollen wir die finanzielle Ausstattung der Schulen verbessern, um die Lehrmittelfreiheit zu gewährleisten. Dafür benötigen wir die finanzielle Unterstützung von Land und Bund. In Zeiten der Digitalisierung ist die technische Infrastruktur, mit der SchülerInnen auf die Zukunft vorbereitet werden, für uns von großer Wichtigkeit.
Wir wollen Schulsozialarbeit stärken und dafür sorgen, dass sie flächendeckend an allen Schulen zur Verfügung steht. Zudem zeigen uns die anhaltend hohen Anmeldezahlen für unsere beiden Gesamtschulen, dass unser Einsatz für eine dritte Gesamtschule weiterhin richtig ist. Darüber hinaus fördern wir die Begleitung von jungen Menschen im Übergang von der Schule zum Beruf; das Landesprogramm KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss) hat wichtige Grundlagen gelegt, aber auch lokale Projekte wie das Probierwerk oder Berufsmessen leisten wichtige Beiträge zur Berufsorientierung. Daher unterstützen wir sie und fordern eine auskömmliche Finanzierung.
Nicht einmal die Hälfte der Viertklässler kann richtig schwimmen. Wir brauchen einen Maßnahmenkatalog, um diesen Missstand in unserer Stadt zu beheben. Dieser soll die Grundlagen für ein gemeinsames Programm „Ich kann schwimmen!“ legen. Hier wollen wir Vereine wie den DLRG um Unterstützung bitten. Darüber hinaus setzen wir uns in diesem Zusammenhang für ein zusätzliches Hallenbad ein.
Was tun in der Freizeit?
Wir fördern die personelle und materielle Ausstattung von Jugendeinrichtungen. Auch Sportvereine, Musikschulen und viele andere Träger sind wichtige Säulen der Jugendarbeit in Leverkusen und verdienen entsprechende Wertschätzung.
Kinder und Jugendliche benötigen in ihrem Stadtteil Freiräume zum Spielen. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Grünflächen in Wohngebieten als Spielplätze genutzt werden können. Wir machen uns dafür stark, dass Spielplätze engmaschig instandgehalten und so ausgestattet werden, dass sich nicht nur Kinder, sondern auch ihre Eltern dort gerne aufhalten, bspw. durch Sitzgelegenheiten.
Auch Jugendliche benötigen Orte, an denen sie sich aufhalten können, ohne als potenzielle Unruhestifter abgestempelt zu werden. Neben Orten im öffentlichen Raum setzen wir uns in dem Zusammenhang auch für die Ansiedlung von Gastronomiebetrieben und Nachtleben für junge Menschen ein. Wir haben bereits die Stadtverwaltung beauftragt, einen geeigneten Ort und einen Betreiber für einen Nachtclub zu finden.
Kinder und Jugendliche haben selbst die besten Ideen, wie sie ihre Stadt für sich interessanter machen können. Daher unterstützen wir niedrigschwellige Möglichkeiten zur politischen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Zugleich fördern wir das Engagement ehrenamtlich tätiger Jugendlicher.